Großevent als öffentliche Bekundung
Tolle News vom Fulda-Mosocho-Projekt anlässlich des Internationalen Tages „Null Toleranz gegenüber weiblicher Genitalverstümmelung“: Wo man auch hinschaut – bewegte und glückliche Gesichter, stolze Väter, Mütter und Mädchen.
Der Durchbruch ist geschafft, der kulturelle Wandel nicht mehr aufzuhalten!
Kisii South ist nach Mosocho die zweite Region in Kisii County, in der die Entscheidung von Müttern und Vätern, ihre Töchter frei und sicher mit Klitoris aufwachsen zu lassen, in einem öffentlichen Großereignis gefeiert wurde. Von diesen Feiern geht eine starke Wirkung aus, sodass auch diejenigen, die noch in der „alten“ Kultur verankert sind und das Geschehen mitverfolgen, sich davon ermutigen lassen, sich auch für den Schutz ihrer Töchter einzusetzen.
Weit über 2000 mutige Männer, Frauen, darunter Clanälteste, Bürgermeister und offizielle Würdenträger, kamen am 04.12.2019 in Kisii South am zentral gelegenen Itierio Ground zu dem öffentlichen Großevent zusammen.
In ihrer Mitte rund 1500 nachhaltig vor FGM bewahrte Mädchen, die an diesem Tag zu OMOISEKE – ehrenwerte und später heiratsfähige Mitglieder der Kisii Community – erklärt wurden. In feierlichem Rahmen erhielten sie die auf ihren Namen ausgestellte und von ihren Eltern unterschriebene Urkunde, die dies bekräftigt.
Väter setzen ein Zeichen in ihren Familien und ihrer Community, dass ihre Söhne die Freiheit und ihren Segen haben, auch Frauen heiraten zu dürfen, die nicht beschnitten sind.
Sie nutzen die Feier als Plattform, um diese frohe Botschaft in Reden und dem populären Gesang „Malaika“ mit eigens entworfenen Texten in aller Öffentlichkeit kund zu tun.
Noch im Gehen, beim Laufen zu den bereitstehenden Bussen für den Heimweg, hallt uns – dem deutsch-kenianischen Fulda-Mosocho-Team – wiederholt ein „Thank you – I am proud and happy about my parents“ – „Danke, ich bin stolz und glücklich über meine Eltern“ – von überaus frohen Mädchen entgegen. In tausenden Familien wird nun auch in dieser Region der Wandel lebendig gestaltet.
Was für ein Tag!
Wir bedanken uns bei allen Spendern*innen und Initiativen – und insbesondere auch bei der ALTERNAID Stiftung für Menschen in Not und der Firma Issendorf KG – die diesen Tag mit ihrer finanziellen Unterstützung möglich gemacht haben!